MÜNGERSDORF. Der Bebauungsplan für das DEG-Gelände und das angrenzenden Areal nördlich der Herrigergasse geht in die Offenlage. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss mit den Stimmen von CDU, SPD und Grünen gegen die FDP nun entschieden.
Um die Bebauung des Geländes hatte es in Müngersdorf kontroverse Diskussionen gegeben. Dabei schien zunächst mit dem Abriss des vielen verhassten DEG-Betonklotzes eine für den Ortskern Müngersdorf typischere Bebauung in greifbare Nähe gerückt zu sein. Die vom Investor, der Pandion AG, geplanten sieben Gebäude mit rund 90 Wohnungen jedoch erschienen den Anwohnern an diesem Ort als zu massiv. "Nun sollen in der Offenlage nach den Worten von Planungsamtsleiterin Marie Luise Müller alle Skeptiker Gelegenheit bekommen, ihre Bedenken vorzutragen. Der Leiter der Anna-Freud-Schule, Ludwig Gehlen, hat sich gleich gestern zu Wort gemeldet. Er sieht schon in den Bauarbeiten eine unzumutbare Gefährdung seiner Schüler. Unterstützung erhält er von Ratsmitglied Martin Schoser (CDU): "Dieser Teil des alten Militärrings ist eine Fahrradstraße. Wenn hier etwa Bagger herumfahren, dann führt dies zu erheblichen Wartezeiten." Die Anna-Freud-Schule ist eine Schule für Körperbehinderte, die Schüler werden mit Bussen und Taxis morgens zur Schule gebracht und am späten Nachmittag wieder nach Hause gefahren. 80 Fahrzeuge sind es nach Gehlens Aussage, die zwei Mal täglich den Schulweg nutzen - und nun vermutlich durch den Baustellenverkehr längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen müssen. "Es ist ein großer Unterschied, ob die Kinder eine halbe Stunde später zu Hause ankommen", plädierte Gehlen dafür, das Bauvorhaben noch einmal zu überdenken und seine Position zu berücksichtigen. "Der eigentliche Skandal ist aber, dass ich von den Plänen erst aus der Zeitung erfahren habe", verschaffte er seinem Ärger gegenüber der Stadt Luft: "Wir haben wohl allein deshalb schlechte Karten, weil wir keine städtische Schule sind." Schon jetzt sei die Verkehrssituation im Schulumfeld unbefriedigend. Immer wieder komme es durch die Frequenz der Ampelschaltung an der Ecke Wendelinstraße zu starken Verzögerungen. Gehlens zweites Anliegen: "Es gibt doch mittlerweile intelligente Ampelsysteme. Wir benötigen nur zwischen halb und viertel vor vier eine längere Grünphase. Damit wäre den Schülern sehr geholfen." Die Fahrt für die 791 Kinder und Jugendlichen, die teilweise aus dem Bergischen oder aus Neuss kommen, sei ohnehin schon anstrengend genug.